Amour de soi/Amour propre
A. de soi nennt Rousseau das auf physische Selbsterhaltung zielende natürliche Gefühl der Selbstliebe, das nur die wahren elementaren Lebensbedürfnisse befriedigt wissen will und zu einem in sich ruhenden Selbstgefühl führt. Von der im Naturzustand herrschenden Selbstliebe ist der moralisch verwerfliche A. propre, die aus der Vergesellschaftung entstandene Selbstsucht, zu unterscheiden. Letztere zielt auf die Zurückgewinnung der materiellen und psychischen Unabhängigkeit durch die Macht über Mitmenschen. Das die Gesellschaft zerstörende grenzenlose Streben nach Macht und Anerkennung soll durch die Tugenden Mitleid und Patriotismus überwunden werden.
JP
LIT:
- R. Brandt: Rousseaus Philosophie der Gesellschaft. Stuttgart 1973
- M. Rang: Rousseaus Lehre vom Menschen. Gttingen 1959.