Apeiron
(griech. das Unbegrenzte, Unendliche), wurde zuerst von Anaximander als »Anfang und Prinzip (arche) alles Seienden« (VS 12 B 1) in die Philosophie eingeführt, um die Unerschöpflichkeit des konkreten Werdens zu erklären. Als Anfang von allem muss das A. selbst ungeworden und unvergänglich sein. Es ist nicht etwas Formelhaftes, sondern mengenmäßig unbegrenzte, nicht zu identifizierende Materie, aus der alles entsteht und in die alles zurückkehrt (VS 12 B 1). Der Gedanke des Unbegrenzten wirkte im späteren griech. Denken weiter. Es begegnet uns als kosmologisches Prinzip bei Pythagoras und Platon, bei Demokrit und Epikur.
KDZ
LIT:
- H. B. Gottschalk: Anaximanders Apeiron. In: Phronesis 10 (1965). S. 37-53.