Beweisfehler
Verstoß gegen die Beweisregeln, der den Beweis (wenn auch nicht immer das zu Beweisende) ungültig macht. Dazu gehören: Circulus vitiosus (lat. fehlerhafter Zirkel): Beim Beweis der Argumente wird bereits implizit die Wahrheit des zu Beweisenden benutzt. – Error fundamentalis (lat. Fehler der Grundlage): Der Beweis geht von falschen Argumenten aus. – Ignoratio elenchi (lat. Unkenntnis des Beweises (zweier Behauptungen)): Statt des zu Beweisenden wird etwas anderes bewiesen. – Hysteron-proteron (griech. das Spätere (wird) das Frühere): Verkehrung der korrekten Beweisordnung, Scheinbeweis von A mit Hilfe von B, obwohl B mit Hilfe von A bewiesen werden müsste. – Petitio principii (lat. Forderung des Beweisgrundes): Voraussetzung eines noch unbewiesenen Satzes als Argument im Beweis. – Proton pseudos (griech. erste Lüge): grundlegender Irrtum zu Anfang des Beweises. – Quaternio terminorum (lat. Vierheit von Termini): Begriffsverwirrung, die darauf beruht, dass ein Wort in zwei Bedeutungen verwendet wird (in einem korrekten Schluss der traditionellen Syllogistik treten drei Termini auf, der Mittelterm kommt in den Prämissen zweimal vor; wird er dabei in zwei Bedeutungen verwendet, so gibt es vier statt drei Begriffe, und der Schluss wird ungültig).
VP