Dogmatismus
(griech. dogma: Glaube, Meinung, Lehrsatz), bezeichnet in einem meist polemischen Sinne ein System vom Lehrsätzen, welches seine Legitimität aus Tradition und Autorität zieht und, indem es sich selbst verabsolutiert, sich gegen jede rationale Kritik abschirmt. Nicht zufällig tritt der Ausdruck D. zuerst in der frz. Aufklärung (Pascal, Montaigne) in Erscheinung, wobei die starre theologische Antiposition (die kirchliche Dogmengeschichte) den sprachlichen Anlass gab. Bei Kant (KrV B XXX) bedeutet der »D. der Metaphysik, das Vorurteil, in ihr ohne Kritik fortzukommen«. Besonders häufig wird der Terminus in der Marxismus-Diskussion verwandt: Obwohl gerade die Marxisten ihr System gegen einen religiösen, ideologischen D. zu etablieren suchten, wird der Marxismus von Gegnern oft selbst als D. bezeichnet.
MFM