Élan vital
in der vitalistischen philosophischen Biologie Bergsons die allgemeine, nicht teleologisch bestimmte Quelle freier Variationen des Lebendigen, die, indem sie in einem mechanischen oder finalisierten Prozess nicht denkbare genetische Möglichkeitsspielräume eröffnet, als Ausdruck des Schöpferischen der Lebensaktivität selbst gelten soll. Der É.v. soll so die Genese des Neuen »erklären«, wobei die Möglichkeit des Neuen nicht der Genese selbst vorausliegend gedacht, sondern als Spiegelbild einer bereits ermöglichten Wirklichkeit in einer nachträglich durch sie in den Blick gekommenen Vergangenheit verstanden werden soll.
BL
LIT:
- H. Bergson: volution cratrice. Paris 1907 (dt. Schpferische Entwicklung. Jena 1912)
- M. Čapek: Bergson and Modern Physics. Dordrecht 1971
- V. Janklvitch: Bergsonisme et biologie. In: Revue de Metaphysique et de Morale 36 (1929). S. 253-265.