Extensionalitätsthese
die explizit v.a. von Carnap vertretene Auffassung, wonach es zu jeder intensionalen Sprache eine rein extensionale Sprache gibt, in die sich die Aussagen der intensionalen Sprache ohne Bedeutungsverlust übersetzen lassen. Intensionales Vokabular gilt somit, zumindest für wissenschaftliche Zwecke, als prinzipiell eliminierbar. Für eine rein extensionale Sprache sah Carnap logische wie semantische Vorteile gegenüber intensionalen, da in ihr z.B. das Leibniz’sche Gesetz der Identität erhalten bleibt. Die E. blieb allerdings nicht unwidersprochen und wurde in späteren Jahren von Carnap selbst nicht mehr uneingeschränkt vertreten.
UM
LIT:
- R. Carnap. Die Logische Syntax der Sprache, Wien/New York 21968.