Handlungsursache
Zustände und Ereignisse, die das Stattfinden einer Handlung (Körperbewegung) kausal erklären. Umstritten ist in der analytischen Handlungstheorie, ob Gründe für Handlungen ebenfalls kausale Ursachen sind. Den Kausalisten zufolge lassen sich Überzeugungen, Motive und Intentionen als Dispositionen des Handelnden bzw. als Ereignisse im Gehirn auffassen, die eine kausale Rolle für das Stattfinden einer Handlung (eines Handlungsereignisses) spielen. Intentionalisten dagegen bestreiten, dass die Gründe, die in Handlungserklärungen angeführt werden, als Ursachen analysiert werden können, da Gründe nicht die für eine kausale Funktion erforderlichen Kriterien erfüllen. Vertreter der personalistischen Handlungstheorie behaupten dagegen, dass der Handelnde selbst Ursache der Handlung ist. Sie postulieren eine immanente Kausalität, die zwischen einem Handelnden und seinen Handlungen besteht (Chisholm) und sich von der gewöhnlichen transeunten Kausalbeziehung zwischen Ereignissen unterscheidet.
MQ
LIT:
- A. Beckermann (Hg.): Handlungserklrungen. Analytische Handlungstheorie. Band 2. Frankfurt 1977
- G. Keil: Handeln und Verursachen. Frankfurt 2000
- H. Lenk (Hg.): Handlungstheorie interdisziplinr. Band II, 2. Mnchen 1979.