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intuition

Intuition

 
Metzler Lexikon Philosophie
Metzler Lexikon Philosophie

Intuition

(lat. intueri: anschauen, betrachten), (1) unmittelbares Erkennen, Erfassen, Schauen der Ganzheit oder des Wesens eines Dinges oder Sachverhaltes. Die vermittels der I. gewonnenen Erkenntnisse sind nicht weiter begründbar. Platon führt die Erkenntnis der Idee auf I. zurück, ma. Philosophen berufen sich bei der Gotteserkenntnis auf sie. Überhaupt gelten alle für unbeweisbar gehaltenen Sätze und Axiome für intuitiv erkannt. Das Gottesargument von Anselm von Canterbury beruht auf der I., dass das vollkommen gedachte Wesen (Gott) auch existieren müsse und eine weitere rationale Rechtfertigung dieser Identität von Wesen und Existenz nicht möglich sei. In der Lehre Spinozas wird I. zur höchsten von drei Erkenntnisarten überhaupt erklärt. Dort gibt die scientia intuitiva (intuitives Wissen) unmittelbar und auf gleiche Weise die Dinge wieder, wie sie in Gott sind. Seine breiteste Entfaltung erreicht diese Lehre in der Spätaufklärung bei Herder, Goethe und Schelling, wodurch Kunst und Wissenschaft gleichermaßen sich auf unvermittelte Schau ursprünglicher Wahrheiten berufen können. Besonders Schelling entwickelt aus der I., die bei ihm »intellektuelle Anschauung« genannt wird, große Teile seiner Philosophie. Kant bestreitet die Möglichkeit eines intuitiven Verstandes, der Erkenntnis auf andere Weise gewinnt als das diskursiv gewonnene Wissen. Von einer Wesensschau geht auch die Phänomenologie Husserls aus. Dem Gedanken der I. widersprechen all diejenigen Philosophen, die Philosophie als rationale Wissenschaft verstehen, in welcher die Erkenntnis immer eine vermittelte, niemals eine unmittelbare sei. Berühmt ist Hegels Abwehr der intellektuellen Anschauung Schellings als die »Nacht…, in der alle Kühe schwarz sind«. Als »erste Erscheinungsform des Irrationalismus« gar, und damit als Mitbegründung des »vorfaschistischen Irrationalismus«, denunziert G. Lukács Schellings intellektuelle Anschauung in seiner Schrift Die Zerstörung der Vernunft. – (2) Unter einer moralischen I. ist zu verstehen, was der Einzelne oder mehrere Menschen de facto für moralisch richtig oder falsch halten. Moralische I.en können zur Überprüfung anthropologischer Beschreibungen verwendet werden, in denen Aussagen darüber gemacht werden, was in bestimmten Gruppen oder Gesellschaften für moralisch richtig gehalten wird, d.h. Aussagen über die faktische Geltung von Normen. [PP]

KJG

LIT:

  • Anselm von Canterbury: Proslogion. Lat.-dt. Stuttgart-Bad Cannstatt 1962
  • J. W. Goethe: Anschauende Urteilskraft. In: Hamburger Ausgabe. Bd. 13
  • I. Kant: Kritik der reinen Vernunft
  • F. W. J. Schelling: System des transzendentalen Idealismus. Hamburg 1992
  • B. Spinoza: Die Ethik. Hamburg 1990.