Kognitiv
(1) Die Dreigliederung der psychischen Phänomene in Denken, Fühlen und Wollen, wie sie in der Psychologie vollzogen wird, findet in den Begriffen kognitiv, emotiv und konativ ihre Entsprechung. Die Bezeichnung k.e Psychologie wird in allgemeiner Weise auf jene Forschungen angewandt, die sich mit den Lernprozessen des Menschen befassen, in spezifischer Weise auf jene psychologischen Ansätze wie Piaget’s genetische Psychologie, in denen das geistige Wachstum und die k.en Entwicklungsstufen des Menschen zum Gegenstand der Untersuchung gemacht werden. (2) In der logischen Semantik und der Erkenntnistheorie wird auf der Grundlage des Signifikanzkriteriums des Logischen Empirismus geltend gemacht, dass einem sprachlichen Ausdruck nur dann k.e Signifikanz zugesprochen werden kann, wenn man über seine berechtigte Anwendung in jedem konkreten Fall mit Hilfe von Beobachtungen entscheiden kann. Das hätte zur Folge, dass die Sprache auf ihre deskriptive Funktion beschränkt würde und jeder Rationalitätsanspruch für nicht-deskriptive (wie bspw. die ethischen) Begriffe bestritten würde. Diese Beschränkung lässt sich nicht aufrechterhalten, wie seitens des Konstruktivismus von Lorenzen, Kambartel, Schwemmer u.a. und seitens der Transzendentalpragmatik von Apel und der Universalpragmatik von Habermas hinreichend gezeigt wird. Auch für den Bereich der Ethik gilt, dass innerhalb bestehender Präferenzsysteme eine rationale Normenkritik geübt und eine rationale Begründung geleistet werden kann (Kognitivismus).
PP