Kommunismus
Utopie einer klassenlosen Gesellschaft, die nach Abschaffung des Privateigentums jedem Individuum eine selbstbestimmte Entwicklung ermöglicht. Nach Marx ist K. jedoch nicht nur das Ziel der geschichtlichen Entwicklung, sondern die Bewegung der Geschichte selbst, die in den Handlungen des Proletariats ihren eigentlichen Ausdruck erhält. Aus dieser an Hegel orientierten Anthropologisierung des sich selbst bewusst werdenden »Geistes« leitet der junge Marx die Theorie seines »kritischen K.« ab. Allerdings differenziert er in der Folge seiner weiteren Überlegungen nicht zwischen K. und Sozialismus. Mit Lenins Umwidmung der russischen sozialdemokratischen Partei in die Kommunistische Partei (1918) erhält der K.-Begriff eine Erweiterung. So verweist K. auf die Selbstbeschreibung des sowjetischen Gesellschaftsmodells und seiner Zukunftserwartungen. K. beinhaltet danach immer eine Bejahung der Innen- und Außenpolitik der UdSSR. Dieses Definitionsmonopol der KPdSU ist zwar immer wieder in Frage gestellt worden (Maoismus, Reform-K., Euro.-K.), hat aber bis zum Zusammenbruch der UdSSR seine Hegemonie behaupten können.
TN