Machiavellismus
in Anschluss an Machiavellis Il principe geprägte Bezeichnung für eine Lehre, die, von einem pessimistischen Menschenbild ausgehend, unter Absehung von moralischen Kriterien Regeln für die Machterhaltung der Regierenden und für die zur Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung zu ergreifenden Maßnahmen aufstellt. Die für die Selbsterhaltung und Machtsteigerung des Staates geeigneten Maßnahmen unterliegen nicht sittlicher Bewertung, wenngleich es im Interesse der Machterhaltung nützlich sein kann, gut zu erscheinen. Die seit der Antike übliche Zusammengehörigkeit von Politik und Ethik ist im M. aufgebrochen und weicht einer instrumentellen Sichtweise politischen Handelns.
FPB
LIT:
- E. Cassirer: Der Mythus des Staates. Zrich/Stuttgart 1978
- E. Faul: Der moderne Machiavellismus. Kln 1961
- G. Ritter: Die Dmonie der Macht. Mnchen 61948.