Neuscholastik
im strikten Sinn eine Rückwende zur ma. Tradition in der katholischen Theologie und der ihr nahestehenden Philosophie mit Schwerpunkt im 19. Jh., in Abhebung etwa von der Barockscholastik. Die Motivation, sich wieder der »Überlieferung« zuzuwenden, liegt sicher auch in der Ablehnung der Philosophie der Aufklärung und des Idealismus. Daher sagt man der N. ein wesentlich ungeschichtliches Verständnis von Wahrheit nach, obwohl das gesteigerte Interesse an den Quellen zu einer fruchtbaren historischen Forschung führte: Entgegen der Tendenz, das scholastische Denken als geschlossenen Corpus aus- und weiterzugeben, ergaben sich wesentliche Korrekturen besonders im Bild von Thomas (z.B. die Rolle des Neuplatonischen), dessen Denken im Zentrum des Interesses stand.
PK
LIT:
- E. Coreth u.a. (Hg.): Christliche Philosophie im katholischen Denken des 19. und 20. Jh. Graz 1989
- G. Shngen: Art. Neuscholastik. In: LThK.