Operationalismus
wissenschaftstheoretische Position, die als Postulat enthält, dass alle wissenschaftlichen Begriffe so formuliert sein müssen, dass jederzeit entschieden werden kann, ob ein solcher Begriff zutrifft oder nicht. Der operationale Begriff muss Anweisungen für bestimmte Operationen (wie Beobachtungen oder Experimente) enthalten, aufgrund derer über das Vorliegen des Begriffs entschieden werden kann. Eine radikale Position vertrat Bridgman, der die Operationalisierung aller, nicht nur der physikalischen Begriffe, forderte. Eine modifizierte, gemäßigte Form wurde in Verbindung mit dem Behaviorismus entwickelt: Es sollten nur noch solche Begriffe zulässig sein, die sich unmittelbar auf Beobachtbares beziehen. Die erkenntnistheoretische Annahme des O. besagt, dass Wissenschaft als ein System menschlicher Handlungen zu verstehen ist, d.h. durch die spezifische Form des wissenschaftlichen Zugangs werden die Objekte erst konstituiert.
PP
LIT:
- J. Klver: Operationalismus. Stuttgart 1971
- Operationalisierung, Operationalismus. In: J. Speck (Hg.): Handbuch wissenschaftstheoretischer Grundbegriffe. Bd. 2. Gttingen 1980. S. 464 ff.