Pantheismus
P. wird verschiedenen religiösen und religionsphilosophischen Positionen zugesprochen, die darin übereinkommen, Gott und Welt ineinszusetzen. Die geschichtlichen Positionen ließen sich so ordnen: (1) als von Gott ausgehend: P. deutet dann die Welt als Ausfluss des Göttlichen. Zu nennen wäre der Neuplatonismus (v. a. Plotins) und seine Lehre vom überfließenden Einen. Folgen zeitigt diese Art von P. (über Dionysios’ christliche Korrektur hinweg) in den Lehren von Eriugena (die Einteilung der Natur in vier Formen, wobei Gott am Anfang und am Ende steht) oder bei G. Brunos All-Einheit (in die alles eingefaltet ist, dessen Entfaltung die Einzeldinge darstellen.) – (2) als von der Welt ausgehend: Etwa in der Theologie der Stoiker in der Lehre vom alles durchwaltenden Logos. Anders variiert bei Spinoza, für den alles Attribute der unendlichen göttlichen Substanz sind (dem Menschen nur unter den Modi Ausdehnung und Denken zugänglich). Schließlich in der Reduktion auf Natur allein, die dann »Gott« genannt wird.
PK
LIT:
- G. Bruno: De la causa, principio et uno. 1584 (dt. Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen. Hamburg 61982)
- Dionysios Areopagita: Peri theion onomaton (dt. Von den Gttlichen Namen)
- J. Scotus Eriugena: De divisione naturae (dt. ber die Einteilung der Natur. Hamburg 1983)
- B. d. Spinoza: Ethica. 1677 (dt. Ethik. Smtl. Werke. Bd. 2. Hamburg 1990).