Pelagianismus
dem Mönch Pelagius (ca. 354–420) zugeschriebene Position in der Frage von Freiheit des Menschen und Gnade Gottes. Neben Pelagius waren auch Caelestius und Julian v. Eclanum in den Streit (v. a. mit Augustinus) verwickelt. Eine genaue Rekonstruktion bleibt schwierig, da sich ihre Lehren in den z.T. polemischen Schriften der Gegner finden. Pelagius selbst erfuhr wieder eine Aufwertung mit Rücksicht auf das ernsthafte moralische Interesse, das ihn dazu führt, Nachdruck auf die menschliche Freiheit zu legen. Die »Erbsünde« (durch »fleischliche Abstammung« bei Augustin, Ep. 217) lehnt er ab (die Schuld wird nur durch schlechtes »exemplum« weitergegeben). Die Gnade allein setzt nur beim Können des Menschen an, bei seinem Wollen und Sein kommt ihr nur die Funktion einer Hilfe (auxilium) zu. Damit kann der Mensch auch sündelos sein.
PK
LIT:
- R. F. Evans: Pelagius. Inquiries and Reappraisals. New York 1968.