Präskriptivismus
von Hare entwickelte Theorie der Metaethik, die den Moralurteilen die logischen Eigenschaften, präskriptiv und universalisierbar zu sein, zuschreibt. Die Eigenschaft der Präskriptivität kennzeichnet die moralischen Aussagen als Imperative (»Du solltest die Handlung H tun!«, »Tue H!«). Die Eigenschaft der Universalisierbarkeit zeigt an, dass wir nur dann zur Äußerung eines Moralurteiles berechtigt sind, wenn wir bereit sind, für ein gefälltes Moralurteil Gründe anzuführen. Die Angabe eines Grundes impliziert, dass ein solcher Grund und ein solches Urteil auch in den hinreichend ähnlich zu beurteilenden Fällen in Geltung ist. Begründen bedeutet universalisieren.
PP
LIT:
- G. Grewendorf/G. Meggle: Seminar: Sprache und Ethik. Frankfurt 1974. S. 7 ff
- R. M. Hare: Die Sprache der Moral. Frankfurt 1983
- Ders.: Freiheit und Vernunft. Frankfurt 1983.