Prästabilierte Harmonie
(lat. prae: vorher; stabilis: feststehend), von Leibniz geschaffener Begriff, der eine Erklärung für die Ordnung des Weltalls ohne direkte Wechselwirkung liefern soll. Die Theorie der p.n H. besagt, dass Gott alle Beziehungen sowohl zwischen den einzelnen Dingen (Monaden) als auch zwischen Seele und Leib von Anfang an so geordnet hat, dass alles Geschehen gesetz- und zweckmäßig ablaufen muss, obgleich nur ein Parallelismus, eine Koordination der Geschehnisse, besteht. Leibniz verdeutlicht den Kerngedanken der p.n H. im Uhrengleichnis: Um zwei Uhren zu synchronisieren, kommt für ihn nur eine von vornherein perfekt eingestellte Eigengesetzlichkeit in Betracht.
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LIT:
- R. Finster/G. van den Heuvel: G. W. Leibniz. Reinbek 1990
- G. W. Leibniz: Monadologie. Hamburg 21982.