Schichtentheorie
seit der Antike ein Modell ontologischer Betrachtungen, um die Gesamtwirklichkeit zu deuten. Als vertikal aufgebaute Schichtenfolge gedacht, nennt Aristoteles Materie, Dingwelt, Lebewesen, Seele und Geist. – N. Hartmann (Der Aufbau der realen Welt) analysiert anorganisches, organisches, psychophysisches Sein, überbaut vom Sein des objektiven Geistes. Auf Kategorien stößt man bei der phänomenalen Durchmusterung des Gegebenen als Seinsprinzipien, die speziell für eine Schicht gelten, aber auch abgewandelt in der nächsthöheren auftauchen: z.B. gelten die Gesetze des Anorganischen auch im Organischen. Die höhere, sinnreichere Schicht zeichnet sich zusätzlich durch ein Novum aus, ein neues spezifisches Merkmal: z.B. Wachstum im Organischen, Sinn und Verstand im geistigen Sein. Die Schichten sind also relativ eigengesetzlich und gleichzeitig aufeinander bezogen.
WM
LIT:
- N. Hartmann: Der Aufbau der realen Welt. Meisenheim 21949
- F. Lieben: Vorstellungen vom Aufbau der Materie im Wandel der Zeiten. Wien 1953.