Umgreifendes
zentraler Begriff in Jaspers Periechontologie (Lehre vom umgreifenden Sein). Das U. bezeichnet das alles umfassende Sein im Unterschied zu dem innerweltlich je bestimmten und begrenzten Seienden. Obwohl an sich eines, erscheint es dem begriffl. Denken in sieben gleichursprüngliche Weisen zerfallen: Dasein, Bewusstsein überhaupt, Geist, Existenz, Welt, Transzendenz und Vernunft. Sie sind der ungegenständliche umgreifende Ursprung, aus dem alles Gegenständliche als Erscheinung hervortritt. Nach Jaspers eigenem Verständnis soll die Lehre vom Umgreifenden ein »Grundwissen« darstellen, das jedem philosoph. Denken zugrundegelegt werden kann und somit eine kommunikative Funktion ausübt. Der Sinn der Periechontologie liegt nicht im Aufstellen einer neuen Ontologie, sondern in einer Veränderung des Seinsbewusstseins.
FPB
LIT:
- F.-P. Burkard: K. Jaspers. Wrzburg 1985. S. 2153
- K. Jaspers: Von der Wahrheit. Mnchen 1947
- J. Thyssen: Jaspers Buch Von der Wahrheit. In: Archiv fr Geschichte der Philosophie 5 (1954). S. 170224