Vitalismus
biologisch-naturphilosophische Lehren, die eine wie auch immer geartete Lebenskraft (vis vitalis) zum dominanten Prinzip ihrer Naturerklärung erheben. Der V. war ursprünglich (bei Louis Dumas, 1765–1813) eine Erwiderung auf die damals vorherrschende mechanistische Weltdeutung, er verlor aber aufgrund der zunehmenden Fundierung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse an Bedeutung. Zu Beginn des 20. Jh. formierte sich unter dem Eindruck der darwinschen Evolutionstheorie und mithin der Chance einer Renaissance des teleologischen Aristotelismus insbesondere des dort vertretenen Entelechiebegriffs eine neovitalistische Strömung, angeführt vor allem durch E. Haeckel (Die Lebenswunder, 1904), später H. Driesch (Geschichte des Vitalismus, 1922) und J. v. Uexküll (Theoretische Biologie, 21928).
MFM