Vorhersageparadoxon
Ein Lehrer kündigt eine überraschende Schularbeit für die nächste Woche an. Die Schüler überlegen: Am Samstag kann die Arbeit nicht stattfinden, da sonst schon am Freitag vorhersehbar wäre, dass sie samstags stattfinden muss. Am Freitag kann sie nicht stattfinden, denn dann stünde schon donnerstags fest, dass sie am Freitag stattfinden muss (da ja der Samstag als Möglichkeit ausfällt), usw. bis zum Montag. Die Schüler glauben also, dass diese Arbeit gar nicht stattfinden könne, dass der Lehrer eine uneinlösbare Willenserklärung abgegeben habe. Umso überraschter sind sie, als mittwochs die Schularbeit stattfindet. – Das V. beruht darauf, dass sich der Umfang (nicht aber der Inhalt) des Begriffes »überraschend« im Laufe der Argumentation verändert.
VP
LIT:
- V. Pittioni: Das Vorhersageparadoxon. In: Conceptus 42 (1983). S. 8892.