Weltoffenheit
Begriff der philosophischen Anthropologie, der die besondere Struktur des menschlichen Weltbezugs kennzeichnen soll: Dem Menschen steht nicht eine durch biologische Instinkte strukturierte Welt gegenüber, vielmehr ist er aufgrund seiner Instinktarmut einer Fülle von Reizen und Wahrnehmungseindrücken ausgesetzt. Die (im Vergleich zum Tier) fehlende Entsprechung zwischen menschlichem Organismus und seiner Umwelt lässt sich als die eine Seite der W. beschreiben. Die andere Seite zeigt sich in der damit verbundenen (potentiell) grenzenlosen Möglichkeit des Menschen, die für seine Lebensbewältigung nötigen Mittel zu finden bzw. zu erfinden, um so die eigentätige Bewältigung seiner W. zu schaffen. Diese Leistungen vollbringt er durch seine Handlungen. Durch sie bewältigt er die Wirklichkeit, indem er diese ins Lebensdienliche verändert.
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LIT:
- A. Gehlen: Der Mensch. Wiesbaden 1976. S. 35 ff.