Wiener Kreis
Name für einen philosophischen Gesprächskreis, der sich in den 1920er Jahren in Wien um M. Schlick bildete und sich im Zuge gemeinsamer Kongresse und wissenschaftlicher Tagungen zu einer philosophischen Schule entwickelte. Ihm gehörten neben Schlick G. Bergmann, R. Carnap, H. Feigl, Ph. Frank, K. Gödel, H. Hahn, V. Kraft, K. Menger, M. Natkin, O. Neurath, O. Hahn-Neurath, Th. Radakovic, F. Waismann, E. Zilsel an. Neben den Mitgliedern der Berliner Gesellschaft für empirische Philosophie wie W. Dubislav, K. Grelling, H. Reichenbach vertraten auch noch A. A. Ayer, C. G. Hempel, J. Jörgensen eine mit dem W. K. übereinstimmende philosophische Position. – Als eigenständige Gruppe trat der W. K. zum ersten Mal bei der Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Deutschen Mathematiker Vereinigung im September 1929 in Prag auf. Im Anschluss daran folgten eigene Tagungen (1930 Königsberg, 1934 Prag, 1935 Paris, 1936 Kopenhagen, 1937 Paris, 1938 Cambridge/England), die thematisch auf die Erkenntnislehre der exakten Wissenschaften und die Einheit der Wissenschaft ausgerichtet waren. Die philosophische Position des W. K. wird mit unterschiedlichen Bezeichnungen belegt: Logischer Positivismus, Wissenschaftlicher Empirismus, Analytische Philosophie, Wissenschaftliche Philosophie, Logischer Empirismus. Logischer Empirismus.
PP
LIT:
- R. Carnap/H. Hahn/O. Neurath: Wissenschaftliche Weltauffassung der Wiener Kreis. Wien 1929
- V. Kraft: Der Wiener Kreis Der Ursprung des Neopositivismus. Wien 1968
- M. Schlick: Die Wende der Philosophie. In: Gesammelte Aufstze. Hildesheim 1969. S. 3139
- W. Stegmller: Hauptstrmungen der Gegenwartsphilosophie. Stuttgart 41969. S. 346428.