Aporie
(griech. Ausweglosigkeit), bezeichnet allgemein die Unlösbarkeit eines anstehenden Problems, aufgrund der Gleichheit widersprüchlicher Argumente oder unzureichenden Wissens. Bei Sokrates dient die A. als methodischer Ausgangspunkt, um den Gesprächspartner zur Einsicht in seine Unwissenheit zu führen und damit den Weg frei zu machen für die Suche nach begründetem Wissen. Bei Aristoteles findet der Aufweis überlieferter A.n Verwendung, um eigene Problemlösungen vorzubereiten. In der Skepsis dagegen ist das Aufzeigen des »gleichstarken Widerstreites« (Isosthenie) argumentatives Endziel. Die daraus folgende Urteilsenthaltung (Epoche) ermöglicht die Seelenruhe.
FPB
LIT:
- B. Waldenfels: Das sokratische Fragen. Meisenheim 1961.