Emanation
bildhafte Vorstellung des Verhältnisses von Einheit und Vielheit, wobei »das Eine« zugleich als Bedingung und Ursprung der Vielheit fungiert. »Das Eine« kann, wie bei den Neuplatonikern, als transzendentes Subjekt (Gott) gefasst sein. In der Kosmologie der Neuplatoniker ist der Kosmos eine E., d.h. zeitlose Ausstrahlung eines höchsten Prinzips. Alles, was ist, geht aus dem jeweils Höheren hervor. So geht etwa für Plotin aus dem Höchsten das Noetische, aus diesem das Psychische, und aus Letzterem der Stoff hervor. Entsprechend ist der Kosmos in ontischen Qualitätsstufen auf das Zentrum bzw. die »Quelle« der E. hingeordnet. – Empedokles, Demokrit und Platon verwenden den Begriff der E., um den Wahrnehmungsvorgang zu erklären.
RD