Entäußerung
eine der grundlegenden Kategorien der Marx’schen Entfremdungstheorie, deren Herkunft aus der Hegel’schen Dialektik v.a. in den sog. Frühschriften von Marx deutlich zutage tritt. Systematischen Stellenwert hat der Begriff der E. bei Hegel wie bei Marx hinsichtlich der dialektischen Vermittlung von Subjekt (Geist, Mensch) und Objekt (gegenständliche Wirklichkeit). Bei Hegel bezeichnet E. die (erste) Negation des zunächst nur an sich seienden Geistes in die Gegenständlichkeit bestimmter Objekte. So ist etwa die Natur der entäußerte oder »sich entfremdete Geist« (Enzyklopädie, § 247). Marx übernimmt diese dialektische Grundfigur und begreift in diesem »Sich-zum-Dinge-Machen des Bewußtseins« (Hegel) das Wesen der menschlichen Arbeit. Unter der gesellschaftlichen Formbestimmung kapitalistischer Produktionsverhältnisse nimmt diese E. im Arbeitsprozess zugleich die Form der Entfremdung an (MEW E1, S. 510 ff; Grundrisse, S. 715f).
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