Erläuterungsurteil
nach Kant lediglich eine andere Bezeichnung für analytisches Urteil. E.e. sind alle Urteile, die eine Subjekt-Prädikat-Form aufweisen und keine Erweiterungsurteile sind. Kant nennt analytische Urteile deshalb E.e, weil sie »durch das Prädikat nichts zum Begriff des Subjekts hinzutun, sondern diesen nur durch Zergliederung in seine Teilbegriffe zerfällen, die in selbigen schon (obgleich verworren) gedacht waren« (KrV, B 11). E.e. sind notwendig wahr, da »kein Zeugnis der Erfahrung« nötig ist, um das Urteil abzufassen. Nach Quine gibt es keine analytischen Wahrheiten, die auf Bedeutungen beruhen und unabhängig von Tatsachen sind. E.e können demnach nicht mehr als sinnvoll angenommen werden.
JQ
LIT:
- Kant: Kritik der reinen Vernunft
- W. V. O. Quine: Zwei Dogmen des Empirismus. In: Ders.: Von einem logischen Standpunkt. Frankfurt 1979. S. 2750.