Ewigkeit
kann in einem dreifachen Sinn verstanden werden: (1) als unendliche Zeitdauer. Hierher gehört die Frage nach der E. der Welt. Dabei zeigen sich als Alternativen: (a) Der Kosmos hat keinen Anfang und kein Ende in der Zeit. Vergehen und Entstehen gibt es nur für die bestimmten Einzeldinge, nicht für den Kosmos als Ganzen. (b) Der Kosmos ist zu einem bestimmten Zeitpunkt entstanden. Unter der Voraussetzung jedoch, dass aus Nichts nichts entsteht, wird zumindest ein ewiger Urstoff angenommen. So lässt Platon im Timaios die Welt von einem Demiurgen erschaffen, der sich aber der ewigen Materie und der ewigen Formen (Ideen) bedient. (c) Der ewige Gott schafft die Welt aus dem Nichts. – Kant hat in der KrV die beiden Behauptungen eines Weltanfangs und der
E. der Welt als Antinomien betrachtet und das Problem als »transzendentalen Schein« aufgezeigt. (2) E. wird verstanden als Zeitlosigkeit. Dies impliziert, dass Bestimmungen wie Dauer, Veränderlichkeit, Anfang und Ende keine Anwendung finden. Zeitlos können gedacht werden Gott, das Sein, die Ideen, der Geist. (3) als Fülle des Seins. Das Ewige ist dasjenige, in dem alles, was sein kann, zugleich ist, in dem also nichts Neues entsteht und nichts vergeht.
FPB