Existentia
(lat. Dasein, Existenz). Die Verwendung des Begriffs ist zunächst uneinheitlich. Erst nach Thomas von Aquin festigt sich die Bedeutung im Sinne des Faktums des bloßen Vorhandenseins eines Seienden als Wirkung einer äußeren Ursache. E. ist dann das pure »dass« etwas ist, im Unterschied zu dem »was« etwas ist (seinem Wesen, Essentia). Im neuzeitlichen Rationalismus wird die E. einer Sache, als – für die Erkenntnis irrelevantes – bloßes Wirklichwerden ihres begrifflich erfassbaren Wesens, zunehmend philosophisch unbedeutend. In einer kritischen Wendung macht die Existenzphilosophie dagegen die Existenz des Menschen zum Ausgangspunkt des menschlichen Selbstverständnisses, weil das Wesentliche seines Seins gerade darin besteht, sich im konkreten »Wie« seines Sich-zu-sich-selbst-Verhaltens selbst zu dem zu bestimmen, was er ist.
FPB