Humanität
(lat. humanitas: Menschlichkeit). Der Begriff bezeichnet dem Menschen innewohnende Möglichkeiten, deren Entfaltung einer Idealvorstellung des Menschseins entsprechen. Besonders angesprochen sind damit seine geistig-seelische Entwicklung durch Bildung und die Ausprägung einer sittlichen Haltung. H. bzw. human wird auch im Sinne von menschenwürdig verwendet (z.B. humanes Verhalten, humane Zustände). Anthropologisch bringt der Topos »Homo humanus« zum Ausdruck, dass der Mensch nicht festgelegt ist, sondern auf das hin bestimmt, was er an offenen Möglichkeiten noch in sich trägt. Das »humanus« zeigt sich als ein Woraufhin seiner Selbstgestaltung, als Offenheit des Menschen bezüglich seines Seinsentwurfes. Die anthropologische Offenheit verbindet sich mit seiner Bestimmung als eines sittlichen Wesens, so dass die Vorstellungen von H. normativ geprägt und inhaltlich geschichtlich-kulturell bedingt sind. Humanismus.
FPB
LIT:
- F. Beckmann: Humanitas. Ursprung und Idee. Mnster 1952
- O. F. Bollnow: Die Forderung der Menschlichkeit. Tbingen 1961
- H. Hoffmann: Die Humanittsidee in der Geschichte des Abendlandes. Bern 1951
- R. Newald: Humanitas, Humanismus, Humanitt. Essen 1947
- R. Rieks: Homo, Humanus, Humanitas. Mnchen 1967
- W. Schadewaldt: Der Gott von Delphi und die Humanittsidee. Pfullingen 1965.