Kommunikationstheorie
beschäftigt sich mit dem Austausch von Botschaften zwischen einem Sender und einem Empfänger. Voraussetzung dafür ist, dass Sender und Empfänger einen gemeinsamen Code benutzen. Die Mitteilung von Botschaften geht über einen Kanal, der nur im Idealfall geräuschfrei ist. Unter »Rauschen« versteht man jede Störung, die bei der Verständigung auftreten kann. Das Rauschen kann vermindert werden durch sogenannte Redundanzen. Diese liefern einer Nachricht zwar keine zusätzlichen Informationen, dienen aber dazu, die Grundinformation zu stützen und abzusichern. Die Wahrscheinlichkeit des Missverstehens einer Botschaft wird dadurch verringert. Die einfachste Form der Redundanz ist die Wiederholung. Während die Informationstheorie sich vor allem mit der technischen Seite der Nachrichtenübermittlung beschäftigt, geht es in der K. vorwiegend um zwischenmenschliche Verstehensprozesse. Erst auf dieser Ebene hat man es mit den Begriffen Sinn, Verstehen, Denotation und Konnotation zu tun. Watzlawick und andere behaupten für jede menschliche Kommunikation einen Inhaltsaspekt und einen Beziehungsaspekt. Während Ersterer die »Daten« liefert, gibt der Beziehungsaspekt an, wie diese aufzufassen sind. So kann z.B. eine Person den Satz »ich gehe einkaufen« einer anderen durch bestimmte Betonung so mitteilen, dass klar ist, dass sie dies sehr ungern tut, oder so, dass sie dies gern macht. Die Semiotik geht von der Grundannahme aus, dass sich alle Kulturphänomene als Kommunikationsphänomene beschreiben lassen.
TF
LIT:
- C. Cherry: Kommunikationsforschung. Eine neue Wissenschaft. Frankfurt 1963
- C. E. Shannon/W. Weaver: The Mathematical Theory of Communication. Urbana (Ill.) 1949
- P. Watzlawick/J. H. Beavin/D. D. Jackson: Menschliche Kommunikation. Formen, Strungen, Paradoxien. Bern/Stuttgart/Wien 41974.