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Đức

lebensform

Lebensform

 
Metzler Lexikon Philosophie
Metzler Lexikon Philosophie

Lebensform

in der umgangssprachlichen Rede ein Ausdruck, der eine der Bedeutungen von »Leben« wiedergibt, wie z.B. in den Wendungen: »ein einfaches/geregeltes/bewegtes Leben führen«, »das Leben auf dem Lande/in der Stadt«, »das Leben eines Einsiedlers/Bohémien«. In diesem Sinn ist »L.« bedeutungsgleich mit den häufiger anzutreffenden Ausdrücken »Lebensweise«, »Lebensart«, »Lebensstil«.

Seit den Philosophischen Untersuchungen (1953) von Wittgenstein avancierte der Ausdruck zu einem vielgebrauchten und vieldiskutierten Terminus in der Philosophie der zweiten Hälfte dieses Jh. Obwohl als ein nichttechnischer Ausdruck gebraucht, gehört »L.« in den Philosophischen Untersuchungen zu jenen wenigen methodisch signifikanten Termen wie »Sprachspiel«, »Familienähnlichkeit«, »Kriterium«, »Regel« und »Grammatik« (»grammatischer Satz«, »Oberflächen-» und »Tiefengrammatik«), die in den Untersuchungen Wittgensteins eine erläuternde Funktion in Bezug auf Sachverhalte erfüllen, die unseren Sprachgebrauch betreffen. – »L.« bezeichnet einen nicht-systematischen, in seiner Entwicklung offenen Zusammenhang von menschlichen Praktiken, denen konventionell geprägte Muster individueller Verhaltensweisen und Reaktionen auf diese Verhaltensweisen, verbaler wie nonverbaler Art, zugrundeliegen. Diese Muster insgesamt geben den unterschiedlichen Lebensäußerungen gleichsam eine Form. L.en stellen die nicht weiter gerechtfertigte und nicht weiter rechtfertigbare Grundlage dar, auf der die einzelnen Sprachspiele ihre Bedeutung erhalten. So können z.B. »Fragen stellen« und »Forschungen anstellen«, »Zweifel hegen« und »Gewissheiten äußern«, »Befehle geben« oder »Schenkungen vornehmen« nur in einem Rahmen von Gepflogenheiten stattfinden, die ihrerseits fraglos anerkannt sind. Wo genau Wittgenstein den Ausdruck entlehnt hat, ist ungewiss. Sowohl in der für Wittgenstein prägenden Wiener Kultur der K.u.k.-Monarchie als auch im Deutschland der Jahrhundertwende gehörte der Ausdruck »Lebensform(en)« in unterschiedlichen Verwendungsweisen (z.B. bei Wundt, Spranger, Simmel) zum Repertoire der geläufigen Begriffe. Die Geschichte dieses Begriffs lässt sich wenigstens bis Schleiermacher zurückverfolgen.

BBR

LIT:

  • N. Gier: Wittgenstein and Forms of Life. In: Philosophy of the Social Sciences 10 (1980). S. 241252
  • H.-J. Glock: Wittgenstein-Lexikon. Darmstadt 2000
  • A. Janik/S. Toulmin: Wittgensteins Wien. Mnchen 1984. Bes. S. 307311
  • G. Mittelstdt: Art. Lebensformen. In: HWPh V.S. 118119
  • L. Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen (Werkausgabe Bd. 1). Frankfurt 1989. Bes. Teil I: 19, 23, 241; Teil II: S. 485, 572.