Prädikabilien
(von lat. praedicabile: aussagbar), die möglichen Prädikate, die von vielen Subjekten aussagbar sind. In seiner Einleitungsschrift zu den Kategorien des Aristoteles unterschied Porphyrios fünf P.: Gattung, Art, Unterschied, eigentümliches Merkmal und akzidentelles Merkmal. Im MA. entwickelte sich im Rahmen des Universalienstreits eine rege Debatte über den Status der P. Die Nominalisten oder Konzeptualisten, darunter Petrus Abaelard und Wilhelm von Ockham, vertraten die These, die P. seien nichts anderes als gesprochene, geschriebene oder mentale Prädikatsausdrücke, die individuelle Entitäten bezeichnen. Die gemäßigten Realisten hingegen, z.B. Petrus Hispanus und Albertus Magnus, behaupteten, die P. seien universale Entitäten, die in den Individuen existieren und ihre Zugehörigkeit zu einer Gattung, Art usw. bestimmen. – In der modernen analytischen Philosophie hat Geach wieder an die ma. Debatte angeknüpft. Er fasst P. als potentielle Prädikate auf, denen im Gegensatz zu Namen kein vollständiger Sinn zukommt.
DP
LIT:
- P. Geach: Reference and Generality. Ithaca 1962
- N. J. Green-Pedersen: The Tradition of the Topics in the Middle Ages. Mnchen/Wien 1984
- D. P. Henry: Predicables and Categories. In: The Cambridge History of Later Medieval Philosophy. Cambridge 1982. S. 128142.