Pythagoreer
Mitglieder der von Pythagoras gegen Ende des 6. Jh. v. Chr. in Unteritalien gegründeten Schule sowie die späteren Anhänger seiner Lehre. Die von Pythagoras ins Leben gerufene ordensähnliche Gemeinschaft lebte nach strengen Regeln und nahm ihre Mitglieder nur nach gründlichen Prüfungen auf. Dabei wurde zwischen dem weiteren Kreis der »Akusmatiker«, die nur eine Einführung in die Lehre erhielten und von einigen Ordensregeln befreit waren, und den »Mathematikern«, dem engeren eingeweihten Kreis, unterschieden. Die P. gewannen eine Zeitlang auch großen politischen Einfluss. Zu den Kerngedanken gehört die Seelenwanderungslehre und die Bedeutung der Zahl als das Wesen allen Seins. Die P. befassten sich daher eingehend mit Mathematik, Astronomie und Harmonielehre. – Nachdem die Tradition der pythagoreischen Schule im 3. und 2. Jh. erloschen scheint, treten etwa ab dem 1. Jh. v. Chr. wieder P. auf. Dieser Neupythagoreismus bildet aber keine einheitliche Strömung. Er neigt zum Teil zu magisch-okkultistischen Spekulationen, innerhalb der Philosophie zum Eklektizismus.
FPB