Reine Erfahrung
(jap. junsui keiken). Ausgehend von der Erfahrung im Zen-Buddhismus, versucht Nishida (Kyôto-Schule) in seinem Werk Über das Gute die Philosophie neu aufzubauen. R. E. (der Begriff ist entlehnt von W. James) bezeichnet dabei ein unmittelbares Wissen vor jeder Reflektion, in dem das Tatsächliche so bewahrheitet wird, wie es ist. Dabei ist entscheidend, dass »die Erfahrung nicht aufgrund des Individuums, sondern das Individuum aufgrund der Erfahrung ist«. Was wie ein bloßer Empirismus klingt, ist der Versuch, die ostasiatische Wirklichkeitserfahrung philosophisch zu erfassen. Der Begriff der R. E. wird von Nishida im Fortgang seines Denkens als zu subjektorientiert verworfen, zugunsten der sog. Ortlogik.
RE
LIT:
- K. Nishida: ber das Gute. Frankfurt 1989.