Res
(lat. Ding, Sache), bezeichnet in der Philosophie meist die durch einen Namen bezeichnete (materielldinghafte) Sache bzw. Substanz. Das Bedeutungsfeld von R. ist allerdings so weit, dass die spezifischen Bedeutungen je nach Autor stark variieren. Ähnlich wie das griech. pragma stammt R. ursprünglich aus der Rechtssprache, bei Cicero (res publica, res divina, res familia, res naturalis, etc.) bezeichnet das Wort daher auch eine Reihe von Fällen, die durch das nachgeordnete Substantiv eingegrenzt werden.
MFM
In der Scholastik wird die Bedeutung von R. unterschiedlich bestimmt. Bonaventura unterscheidet drei Verwendungsweisen: R. kann ganz allgemein ausgesagt werden, von allem, was entweder Sein im Denken (»Gedankendinge«) oder außerhalb des Denkens hat. Im engeren Sinn bezeichnet R. nur Seiendes, das unabhängig vom Denken besteht (an sich Seindes oder an einem anderen Seiendes, d.h. Substanzen und Akzidentien). Im engsten Sinn meint R. nur an sich Seiendes (Substanzen). Bei Thomas von Aquin und anderen Autoren zählt R. zu den Transzendentalien und wird gewöhnlich von ens unterschieden, indem es die »Washaltigkeit« des Seienden zum Ausdruck bringt (ens reale).
FPB