Saṃsāra
(sanskrit: Zusammenfluss). Der Sanskrit-Terminus S. bezeichnet den Strom der Wiedergeburten, in den nach indischer Vorstellung jedes Wesen eingebunden ist und aus dem es sich nur befreien kann (Mokṣa), indem es den Erlösungsweg der einzelnen religiösen oder philosophischen Schulen verfolgt. In der Regel geschieht dies dadurch, dass es sich durch entsprechend moralisches Verhalten (Karma) in der Hierarchie der Wesen von Geburt zu Geburt auf die Erlösung hinarbeitet. Der Kreislauf der Wiedergeburten ist eine der grundlegenden Konzeptionen indischer Religion und Philosophie, die in der Kosmologie aller nachvedischen Systeme anerkannt wird. Ausgangspunkt war die Idee eines Wiedertods (punar-mṙtyu) im Jenseits und einer darauffolgenden Wiedergeburt im Diesseits. Dieser sich ständig wiederholende Vorgang wurde als leidvoll empfunden, und es galt folgerichtig, einen Ausweg aus diesem ewigen Leiden, die Erlösung, zu finden. Vgl. a. Fünf-Feuer-Lehre.
MD
LIT:
- E. Frauwallner: Geschichte der indischen Philosophie. Bd. I. Salzburg 1953. S. 50 ff
- J. Gonda: Die Religionen Indiens. Bd. 1. Stuttgart 21978. S. 279 ff
- W. D. OFlaherty (Hg.): Karma and Rebirth in Classical Indian Tradition. Delhi 1983.