Typentheorie
(auch Typenlogik). Russell und White- head haben das Postulat formuliert und begründet, dass die Sprach- und Beschreibungsebenen hierarchisch gegliedert sein müssen, so dass die erste Ebene die Individuen umfasst, die zweite die Klasse oder Menge aller Individuen, die dritte die Klasse aller Klassen oder Menge aller Mengen usw. Jeder Terminus hat seinen eigenen Bedeutungsbereich, nämlich die Menge der Gegenstände, von denen er sinnvoll ausgesagt werden kann. Die Menge oder Klasse hat immer einen höheren Typ als ihre Elemente, so dass es zu der Aussage »die Menge aller Mengen« oder »Klasse aller Klassen« nicht in einem selbstbezüglichen Sinn kommen kann. Mit Hilfe der T. soll die Antinomie beseitigt bzw. verhindert werden, die sich durch die Selbstreferenz von Klassen oder Mengen ergibt. Logizismus.
PP
LIT:
- R. Rheinwald: Semantische Paradoxien. Typentheorie und ideale Sprache. Berlin/New York 1988. S. 57 ff
- B. Russell/A.N. White- head: Principia mathematica. Bd. I. Cambridge 1910.