Wirkung
steht durch das Prinzip der Kausalität in Relation zur Ursache. Aristoteles führt die allem Seienden innewohnende Bewegung, das Streben von der Möglichkeit zur Wirklichkeit, auf Gott – der erste unbewegte Beweger – als oberste Wirkursache (causa efficiens) zurück. Unsere Erkenntnis ist nach Aristoteles gebunden an das dem Sein nach Spätere, von dem durch Denken zu dem dem Sein nach Früheren, zur ersten Ursache (causa prima), übergegangen werden soll. Diese Überzeugung kennzeichnet auch den kosmologischen Gottesbeweis Thomas von Aquins: Das Sein Gottes offenbart sich dem menschlichen Erkennen durch seine W.en in der Welt, insofern Gott innere Ermöglichung der weltlichen Dinge ist und im Ausgang von seinen W.en bewiesen werden kann. Kant lehnt eine solche Rückführung der W. auf eine notwendig existierende erste Ursache ab: Das Prinzip der Kausalität ist ein bloßes Wissen der Erscheinung, das als synthetische Erkenntnis a priori nur dadurch gedacht werden kann, dass es die formale Bedingung einer möglichen Erfahrung ausdrückt, nicht aber das Dasein der Dinge oder die – über die mögliche Erfahrung hinausgehende – Notwendigkeit des göttlichen Seins. Hegel zufolge sind Ursache und W. unterschieden und identisch zugleich: Die Ursache ist nur Ursache, insofern sie eine W. hat – und die W. ist nur W., insofern sie eine Ursache hat. »Ursache und W. sind somit ein und derselbe Inhalt, und der Unterschied derselben ist zunächst nur der des Setzens und des Gesetztseins, welcher Formunterschied sich dann aber auch ebenso wieder aufhebt…« (Logik. Bd. 1. Frankfurt 1986. S. 299).
HPS
LIT:
- W. Stegmller: Zur Frage der kausalen Notwendigkeit. Mnchen 1982.