Eidetische Variation
(griech. eidos: Gestalt, Urbild, Idee). In der Phänomenologie Husserls stellt die e. V. ein methodisches Verfahren zur Bestimmung der Wesensstruktur eines Phänomens dar. Anhand eines realen oder auch nur phantasiehaft erdachten Beispiels lässt sich über verschiedene Veränderungen hinweg beobachten, was sich an gleichbleibenden Bestimmungen an diesem Phänomen bzw. als allgemeine Struktur (d.i. Wesensgesetz) durchhält. Die e.V. findet zu der Wesensstruktur, indem sie von den Zufälligkeiten und individuellen Besonderheiten realer Denkakte abstrahiert. Da die durch die Variation festgestellten Wesensgesetze nicht nur die allgemeine Struktur der Denkinhalte, sondern auch die idealiter denkbaren Möglichkeiten von Denkakten desselben Gegenstandsbezugs umfassen, kann für das Resultat der Wesensbestimmung unbedingte Allgemeinheit beansprucht werden.
PP