Kausalprinzip
Die klassische Formulierung des allgemeinen K.s lautet: Keine Ursache ohne Wirkung (Satz vom zureichenden Grund). Der Sache nach findet es sich bereits bei den Vorsokratikern. Der Rationalismus des 17. und 18. Jh. erkennt die ontologische, erkenntnistheoretische und logische Relevanz des K.; so etwa Leibniz, der formuliert: Nichts geschehe ohne Ursache oder zureichenden Grund. Es gebe stets eine Ursache oder einen Grund, warum etwas existiere und nicht vielmehr nicht existiere. Das K. kann ontologisch-substantiell oder logisch-funktional interpretiert werden. In beiden Fällen behauptet das allgemeine K. einen durchgängigen Kausalnexus, einen strengen Determinismus, für alle Naturereignisse. Der Indeterminismus der Quantentheorie hat die klassische Fassung des K. unterminiert. Das K. wird heute vielfach als heuristische Forschungsmaxime formuliert, dass alle Ereignisse angemessen wissenschaftlich zu erklären seien.
CHA