Kommunikationsgemeinschaft
Im Rahmen seiner Transzendentalpragmatik behauptet Apel das Apriori der K. als einen nicht zu hintergehenden, quasi-kartesischen Ansatzpunkt. Im Anschluss an die Semiotik von Peirce überträgt er die erkenntnistheoretischen Fragestellungen nach Objektivität und Wahrheit der Erkenntnis auf eine Gemeinschaft von Argumentierenden. Diese stellt einen intersubjektiven Prozess der Interpretation qua Sinnverständnis und qua Wahrheitskonsens her. Alle Ansprüche von Objektivität, Wahrheit, aber auch normativer Richtigkeit können nur innerhalb einer Argumentations- bzw. K. begründet werden. Die Einlösung der erhobenen Geltungsansprüche ist nicht anders denn im Konsens mündiger und verständiger, auf zwangsfreie Argumentation bedachter Individuen zu leisten. Insofern stellt die K. die Grundlage für den wissenschaftlichen Diskurs über Objektivität und Objektivitätskriterien der Wissenschaft wie für den Diskurs über die Richtigkeit von gesellschaftlichen Normen dar.
PP
LIT:
- K.-O. Apel: Das Apriori der Kommunikationsgemeinschaft und die Grundlagen der Ethik. In: Transformation der Philosophie. Bd. II. Frankfurt 1973. S. 358 ff.