Mereologie
von griech. meros (Teil), die Lehre vom Teil und Ganzen. Obgleich Untersuchungen der Teil-Ganzes-Beziehungen die gesamte Philosophiegeschichte begleiten, ist deren formallogische Behandlung, die M., neu. Um 1916 entwickelte der polnische Logiker S. Lesniewski unter dem Titel »M.« einen alternativen Kalkül zur klassischen Mengenlehre, der von einem kollektiven, nicht distributiven Klassenbegriff ausgeht, damit keiner Mengenhierarchie bedarf und so das Auftauchen von Antinomien vermeidet. In den 40er Jahren entwickelten H. Nelson und N. Goodman unter dem Titel »Individuenkalkül« ein auf der klassischen Prädikatenlogik aufgebautes, der »M.« äquivalentes System.
MA