Ratiomorph
Unsere ererbten Erkenntnisformen nannte E. Brunswik den ratiomorphen Apparat, K. Lorenz angeborene Anschauungsformen. Die genetisch programmierten Erkenntnisaprioris und Universalien des Sozial-, Aggressions- und Kommunikationsverhaltens heißen vernunftähnlich (ratiomorph), weil sie sich als System von hypothetischen Vorausurteilen und als Entscheidungshilfen verstehen lassen (R. Riedl). Raum, Zeit, Vergleichbarkeit, Konstanz- und Gestaltphänomene gehören zu den ratiomorphen Hypothesen über die Wirklichkeit (Alltagswelt). R. nennt Riedl auch die Anlage zu Wissenschaft, Kunst, Metaphysik und Religion.
BI
LIT:
- R. Riedl: Begriff und Welt. Berlin/Hamburg 1986.