Sprechsituation,ideale
Habermas bezeichnet die Bedingungen, unter denen ein vernünftiger Konsens möglich ist, als i. S. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass eine unbegrenzte Diskussion sichergestellt ist, die frei ist von verzerrenden Einflüssen, die auf offene Herrschaft, auf strategisches Handeln oder subtilere Kommunikationshindernisse zurückzuführen sind. Die Freiheit von inneren und äußeren Zwängen wird durch die Forderung unterstützt, dass für alle Beteiligten an einem praktischen Diskurs gleiche Chancen bei der Wahl und der Ausführung von Sprechakten gegeben sein müssen. Die i. S. stellt ein Ideal dar, dem man sich in der Wirklichkeit annähern kann, das als Orientierung für die Institutionalisierung von Diskursen und als kritischer Maßstab dienen kann, an dem sich jeder faktisch erreichte Konsens messen lässt.
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LIT:
- J. Habermas: Wahrheitstheorien. In: Vorstudien und Ergnzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns. Frankfurt 1984. S. 127 ff.