Zenon’sche Paradoxien
benannt nach Zenon von Elea, der damit die Lehre des Parmenides stützen wollte, nach der das Seiende eines und unveränderlich ist. Die Z.P. sollen daher die Realität von Vielheit und Bewegung widerlegen, indem sie aus der Annahme, dass Vielheit und Bewegung real seien, absurde Konsequenzen ableiten. Bleibende Leistung der Z.P. ist die Einführung der Methode des indirekten Beweises, die Zenon meisterhaft handhabt. Die bekannteste der Z.P. ist Achilles und die Schildkröte: Der schnelle Achilles kann die langsame Schildkröte nie einholen, wenn sie einen Vorsprung hat. Denn wenn er den Ort erreicht, an dem die Schildkröte gestartet ist, ist diese schon ein Stückchen weiter. Hat er diesen Ort erreicht, hat auch die Schildkröte schon wieder eine gewisse Strecke zurückgelegt, usw. Die übliche mathematische »Auflösung« dieser Paradoxie, nach der hier eine unendliche geometrische Reihe mit endlicher Summe vorliege, verfehlt das Argument Zenons, das darauf beruht, dass eine unendliche Folge von Akten nie abgeschlossen sein kann.
VP
LIT:
- W. I. McLaughlin: Eine Lsung fr Zenons Paradoxien. In: Spektrum der Wissenschaft 1/1995. S. 6671
- H. Rdiger: Sokrates ist nicht Sokrates. Zrich/Mnchen 21978.