Psychologie,geisteswissenschaftliche
als Fortführung des Dilthey’schen Programms einer beschreibenden und zergliedernden Psychologie hat E. Spranger den Begriff der g. Ps. eingeführt. Weitere Vertreter dieser auch als verstehende Psychologie bezeichneten Richtung sind Jaspers, A. Pfänder und W. Gruhle. Die g. Ps. nimmt an, dass psychische Prozesse notwendig in Sinn- und Wertzusammenhängen stehen. Die Struktur dieser Zusammenhänge soll nicht erklärt, sondern nur verstanden werden können. Daher verwendet die g. Ps. eine hermeneutische Methode, die vom einfühlenden Erfassen ausgeht. Zentral für die g. Ps. ist der Strukturbegriff, der exemplarisch an Lebensformen und an Weltanschauungstypen konkretisiert worden ist. Dem strukturellen Ansatz zufolge ist das Psychische nicht aus Teilen aufgebaut, sondern durch den Gesamtzusammenhang bestimmt. Als Aufbaugesetz der geistigen Welt liegt die Struktur dem individuellen wie objektiven Geist zugrunde.
KSH
LIT:
- H. W. Gruhle: Verstehende Psychologie. Stuttgart 1948
- K. Jaspers: Psychologie der Weltanschauungen. Berlin 1919
- E. Spranger: Lebensformen. Halle 1913.