Realismus,intentionaler
Der i.R. vertritt die Auffassung, dass es mentale Zustände gibt, die semantisch bewertbar sind (d.h. Wahrheits- und Erfüllungsbedingungen haben) und die insofern kausal wirksam sind, als die Kausalbeziehungen zwischen den intentionalen Zuständen und dem durch sie verursachten Verhalten den Gesetzen der Alltagspsychologie entsprechen. In der Version von Fodor tritt die Auffassung hinzu, dass intentionale Zustände nur real sein können, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: (1) Jedem intentionalen Zustand entspricht eindeutig ein neuronaler Zustand, durch den er realisiert wird; (2) wenn ein intentionaler Zustand Z1 einen anderen intentionalen Zustand Z2 verursacht, dann folgt aus den Gesetzen der Neurobiologie, dass die Realisierung von Z1 die Realisierung von Z2 verursacht. – Einen schwachen i.R. vertritt Dennett, indem er behauptet, dass es keine neuronalen Strukturen des Gehirns gibt, die den intentionalen Zuständen entsprechen, und dass intentionale Zustände real sind vergleichbar der Realitätsannahme von Gravitationszentren oder des Erd-Äquators.
PP
LIT:
- A. Beckermann: Analytische Einfhrung in die Philosophie des Geistes. Berlin/New York 1999, S. 293321
- D. Dennett: Philosophie des menschlichen Bewutseins. Hamburg 1994
- J. A. Fodor: Psychosemantics. Cambridge, Mass. 1987.