Abbildung
(1)bildliche oder sprachliche Darstellung eines Gegenstandes oder Sachverhalts. (2) Als erkenntnistheoretische Annahme bedeutet A., dass die Wirklichkeit in Sprache und Denken, d.h. durch Empfindungen, Wahrnehmungen, Vorstellungen oder Begriffe, Urteile, Theorien, abgebildet wird. (3) In der analytischen Sprachphilosophie versteht man unter A., dass die Sätze die Form der Welt darstellen. Ausgehend von der ontologischen Vorstellung, dass sich die Welt in komplexe und einfache Tatsachen gliedert, soll durch den Aufbau einer idealen Sprache sichergestellt werden, dass der Aufbau der Sprache den Aufbau der abgebildeten Tatsachen wiedergibt. Die Tatsachen, die sich aus einfachen Dingen, d.h. Objekten und Attributen, zusammensetzen, und der objektive Zusammenhang der Sachverhalte sollen durch einfache Terme für einfache Dinge und durch den logisch-formalen Satzbau abgebildet werden. Der logische Satz widerspiegelt die logische Form der Wirklichkeit insofern, als alle möglichen Verbindungen seiner Einzelzeichen mögliche Komplexe der entsprechenden Entitäten der Wirklichkeit vertreten. Jeder möglichen Konfiguration dieser Entitäten muss eine mögliche, richtig gebildete Verbindung von Symbolen entsprechen. Nach diesem Verständnis stellen Sätze isomorphe A.en möglicher Sachverhalte dar. (4) In der Mathematik und Logik ist A. gleichbedeutend der Funktion, d.i. eine Beziehung zwischen veränderlichen Größen, die derart in einem bestimmten Abhängigkeitsverhältnis stehen, dass jedem Wert der einen Größe ein Wert der anderen eindeutig entspricht. – Das Abbild stellt das Resultat einer A. dar.
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