Ideale Sprache
auch Idealsprache. Die philosophische Sprachkritik seit Frege, Wittgenstein, Russell und Carnap fordert für eine korrekte Beschreibung der Wirklichkeit den Aufbau einer i.n S. Da die Umgangssprache weder dem wissenschaftlichen Exaktheitsideal entspricht, noch hinsichtlich der Bedeutungen präzise und exakt bestimmt ist, wurde von den Vertretern der Philosophie der i.n S. gefordert, eine Idealsprache anzugeben, die ein getreues Bild der Wirklichkeit ist, indem sie einfache Terme für einfache Dinge benützt und ihren logischen Satzbau so konstruiert, dass er den Aufbau der abgebildeten Tatsachen (Abbildung), die sich aus einfachen Dingen (Objekten und Attributen) zusammensetzen, wiedergibt. Dem Ideal der exakten Sprache zufolge müssen drei Grundforderungen erfüllt sein: (1) Alle nicht zu den undefinierbaren Grundzeichen gehörenden Wörter müssen explizit definiert sein; (2) jedes Wort muss exakten Regeln folgen, d.h. für jeden in allen Einzelheiten bekannten Fall muss festliegen, ob das Wort auf ihn zutrifft; (3) die Regeln müssen endgültig festliegen, damit man diese Sprache benützen kann und dabei ein Verständnis von Richtigkeit hat.
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